Beide Unternehmen arbeiten gemeinsam an der Ausweitung des Maji Bora Borehole-Projekts in Ostafrika
Im Rahmen der Zusammenarbeit planen die Projektentwickler die Instandsetzung und Installation von mehr als sechshundert Frischwasserpumpen in zwei wasserarmen Bezirken Kenias. Es wird erwartet, dass die Partnerschaft zur Reduzierung der lokalen Kohlenstoffemissionen in der Projektregion beiträgt, indem die lokalen Haushalte nicht mehr auf das Abkochen von Wasser und das Zurücklegen großer Entfernungen für den Zugang zu sauberem Trinkwasser angewiesen sind. Dieses mehrere Bezirke in Kenia umfassende PoA-Projekt (engl. Program of Activities, kurz PoA) hat das Potenzial, das tägliche Leben von einer Million Menschen zu verbessern.
Wasser fließt in Turkana, Kenia. Bildnachweis: ©Griot Ltd.
Das Hauptziel des Maji Bora-Projekts ist die Bekämpfung der Wasserknappheit in Kenia, Burundi und Tansania. Im Rahmen des Projekts werden bereits bestehende, nicht mehr funktionsfähige Bohrlöcher saniert und moderne, nachhaltige Brunnenanlagen mit manuellen und solaren Wasserpumpensystemen gebaut. Wie der Name Maji Bora – Kisuaheli für „ausgezeichnetes Wasser“ - bereits andeutet, besteht das Ziel darin, Kindern, Familien sowie Landwirtinnen und Landwirten vor Ort den Zugang zu sicherem Wasser zu ermöglichen und gleichzeitig den Ausstoß von Treibhausgasen in der Region zu reduzieren, indem das Verbrennen von Biomasse zur Wasseraufbereitung vermieden wird.
Das Griot-Team konnte vor Ort feststellen, dass die zuvor installierten Bohrlöcher, die Familien und Bauernhöfe in der Region versorgten, beschädigte Pumpen aufwiesen, stark reparaturbedürftig oder teils sogar völlig unbrauchbar waren. In den meisten Fällen gab es vor Ort niemanden, der über die notwendigen Fähigkeiten verfügte, um sie zu reparieren. Griot schritt daraufhin ein und entwickelte ein einzigartiges und zukunftsweisendes Konzept, das durch kontinuierliche technische Unterstützung und Wartungen den langfristigen Erfolg des Projekts gewährleisten soll.
Fachkundige Beratung
Als Consulting-Partner des Projektentwicklers Griot ist First Climate in erster Linie für die Kohlenstoffmanagement- und Dokumentationspläne sowie für die damit verbundene Registrierung und den Vertrieb der im Rahmen des Projekts erzeugten CO2-Zertifikate verantwortlich, die voraussichtlich im Jahr 2025 ausgegeben werden. Der ursprüngliche Vertrag zwischen Griot und First Climate wurde für die erste Anrechnungsperiode, die fünf Jahre dauert, bestätigt. „Als Griot an uns herantrat, um uns bei der Projektgestaltung zu beraten, begannen wir schon bald – basierend auf unserer langjährigen Erfahrung mit Safe Water- und Community-Projekten – die Möglichkeiten für eine Solarisierung der Wasserpumpen zu prüfen. Wir freuen uns über den positiven Impact, den dieses nachhaltige Projekt auf die Region haben wird, und möchten Griot bei der Ausweitung dieser und ähnlicher Aktivitäten unterstützen“, kommentiert Yves Keller, Head of Community-Based & Article 6 Projects bei First Climate. Sobald das Projektdesign validiert ist, wird First Climate als exklusiver Vermarkter der entstehenden CO2-Zertifikate fungieren, die durch den Gold Standard validiert und ausgegeben werden sollen.
Wichtiges Projekt zur sicheren Wasserversorgung
Kenia, Burundi und Tansania gehören zu den afrikanischen Ländern mit dem höchsten Anstieg bei der Nachfrage nach Holzkohle und Holzbrennstoffen. Nach Angaben der Vereinten Nationen werden diese Zahlen bis zum Jahr 2040 voraussichtlich weiter steigen. Griot Consulting hat Kenia und insbesondere die Bezirke Turkana und Kilifi als Pilotstandorte für das Program of Activities (PoA) ausgewählt. Der PoA-Status bedeutet, dass es zahlreiche Mikroprojekte gibt, die über das gesamte Projektgebiet verstreut sind und zusammen den vollen Umfang des Projekts und der damit verbundenen Emissionsreduktionen ausmachen. In den Projektgebieten gibt es zahlreiche Haushalte, die auf die Nutzung von offenen Feuern und ineffizienten Kochherden zum Abkochen von verunreinigtem Wasser angewiesen sind, was in erster Linie durch die Verbrennung von nicht regenerativen Brennstoffen geschieht. Es wird erwartet, dass die funktionstüchtigen Bohrlöcher die Entwaldungsrate in der Region verringern werden.
Die Wasserknappheit in diesen Gebieten Ostafrikas ist zweifellos immens; in Tansania haben etwa 28 % der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser. Fast jeden Tag schicken die meisten Haushalte im gesamten Projekt-Gebiet Familienmitglieder - in der Regel Frauen und Mädchen - auf weite Strecken, um Wasser zu holen - das in der Regel aus einer unsicheren natürlichen Quelle stammt. Das bedeutet, dass die Frauen und Mädchen mehrere Kilometer zurücklegen müssen, um Wasser zu holen, das dann in oft unverschlossenen Kanistern transportiert wird. Allein die Art der Fortbewegung und die Entfernungen führen zu einer weiteren Verschmutzung des Wassers.
Bildnachweis für Bilder 1 bis 4: ©Griot Ltd.
Griot verfügt über ein ausgedehntes Netzwerk von Außendienstmitarbeitenden, die dafür sorgen, dass die Projektaktivitäten nicht enden, sobald ein neues Bohrloch gebohrt und in Betrieb genommen wurde. Das Projekt sieht regelmäßige Wartungspläne sowie technische Unterstützung für das lokale Personal vor, um die Bohrlöcher funktionsfähig zu halten. Sie werden darin geschult, die Pumpen zu inspizieren und bei Bedarf Reparaturen vorzunehmen, und führen vierteljährliche Besuche vor Ort durch, bei denen sie die Pumpen kontrollieren und die Ergebnisse dokumentieren. Der Projektentwickler kümmert sich um den täglichen Betrieb und stellt sicher, dass die Bohrlöcher des Projekts funktionieren und gut gewartet sind. Konkret wird jedem Bohrloch eine zuständige Person zugewiesen, bei der es sich in vielen Fällen um Frauen handelt, die für die Dokumentation der Nutzung, der Spezifikationen, der Funktionsweise und der regelmäßigen Wartung des Bohrlochs selbst verantwortlich ist.
Den Klimaschutz ankurbeln
Hywel George, Global Operations Director von Griot Consulting, erklärt, warum es für den Erfolg des Projekts entscheidend ist, First Climate an Bord zu haben: „Wir sind uns bewusst, dass unser Projekt Teil eines großen Vorhabens in Ostafrika ist. Es ist großartig, mit First Climate eines der erfahrensten und erfolgreichsten Beratungsunternehmen im Bereich Klimaschutz an Bord zu haben. Wir verlassen uns auf ihren fachkundigen Rat und ihr Verständnis für den freiwilligen CO2-Markt“.
Das Engagement von First Climate hat bereits zu einer erfolgreichen vorläufigen Aufnahme in das Gold-Standard-Register geführt. Es wurde auch schon ein Projektauditor bestätigt, der das Projekt auf seinem Weg durch den Validierungsprozess begleiten wird. Der Validierungsprozess wird voraussichtlich bis Ende des dritten Quartals 2024 abgeschlossen sein. Die Partnerschaft mit Maji Bora soll während der drei vertraglich festgelegten Anrechnungsperioden auf dem freiwilligen CO2-Markt fortgesetzt und weiterentwickelt werden. Zunächst haben sich die Partner auf zwei Pilot-PoAs geeinigt, die sich mit der Wartung und dem Errichten von Bohrlöchern befassen, sie prüfen jedoch auch andere Optionen in Verbindung mit CO2-Senkenprojekten.
Was ist die „safe water" Projekttechnologie?
Für Millionen von Menschen auf der Welt ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit. Sie sind stattdessen auf unsichere Wasserquellen angewiesen und müssen ihr Wasser durch Abkochen reinigen, in der Regel über offenen Feuerstellen, die mit Holz oder Holzkohle befeuert werden. Dies ist nicht nur ineffizient, sondern führt auch zu vermeidbaren Kohlenstoffemissionen. Bohrlöcher können die Abhängigkeit von abgekochtem Wasser verringern und so zur Reduzierung der Emissionen beitragen. Ähnliche Projekte umfassen den Bau oder die Sanierung von Brunnenanlagen, die Brennstoffkosten einsparen und Kohlenstoffemissionen vermeiden.
Über First Climate
First Climate ist ein weltweit führender Anbieter von Lösungen in den Bereichen CO2-Management und regenerative Energieversorgung für Unternehmen und öffentliche Auftraggeber. Das Unternehmen entwickelt und finanziert verifizierte Klimaschutzprojekte auf der ganzen Welt. Durch die Unterstützung dieser Projekte können Unternehmen eigenen Emissionen einen gleichwertigen Klimanutzen entgegensetzen und nachhaltige Entwicklung in den Projektregionen fördern. Durch den Zugang zu einem breiten Netzwerk von globalen Partnern und mit Expertise in der bedarfsgerechten Bereitstellung von erneuerbaren Energien bietet First Climate Unternehmen außerdem individuelle Optionen für die Reduzierung ihres energiebezogenen CO2-Fußabdrucks. www.firstclimate.com
Über Maji Bora
Griot Consulting wurde aus der Überzeugung heraus gegründet, sich für die Beseitigung von Armut und Leid in der Welt einzusetzen. Das Gründungsprojekt in Kenia bestand darin, Mädchen die Möglichkeit zu geben, sich für Bildung statt für Genitalverstümmelung und Kinderheirat zu entscheiden.Dann entdeckte das Unternehmen ein Finanzierungsmodell für internationale Entwicklung, das sich von dem traditionellen, von Wohltätigkeits- und Nichtregierungsorganisationen bevorzugten Spendenmodell entfernte. Und so begann Griot, an Projekten zu arbeiten, die bedürftigen Gemeinschaften zugute kommen und gleichzeitig die internationalen CO2-Märkte mit handelbaren CO2-Zertifikaten versorgen. Diese Methode schafft eine Geschäftsbeziehung zwischen Begünstigten und Investoren - ein Modell, das weit von dem abweicht, was viele Jahre lang die Norm war. https://griot.co.ke/