Berechnung der kostenlosen Zuteilung von Emissionsminderungszertifikaten für Unternehmen
Im Rahmen des Schweizer Emissionshandelssystems (EHS) wurde für die aktuelle Handelsperiode (2021-2025) die Anzahl der Emissionsrechte, die den teilnehmenden Unternehmen frei zugeteilt werden, ermittelt. First Climate war an den Berechnungen beteiligt.
Wie andere Emissionshandelssysteme ist auch das Schweizer EHS darauf ausgelegt, die Treibhausgasemissionen von Unternehmen in treibhausgasintensiven Branchen durch ein Cap-and-Trade-System zu begrenzen. Jedes Unternehmen erhält dabei eine bestimme Freimenge an Emissionsrechten. Sind die Emissionen eines Unternehmens geringer als die zugeteilte Menge, kann es den Überschuss verkaufen. Sobald die Emissionen jedoch die erlaubte Menge überschreiten, müssen die Unternehmen Emissionsrechte zukaufen.
Mit dem Jahr 2021 begann die dritte Handelsperiode des Emissionshandelssystems in der Schweiz, was neue Regelungen und Berechnungen der Emissionsrechte für Anlagen erforderlich machte. Für jede Handelsperiode muss die kostenlose Zuteilung für jedes einzelne Unternehmen und jede Anlage anhand der im Schweizer CO2-Gesetz festgelegten Grundsätze berechnet werden – diese Berechnungen liefern den Schweizer Unternehmen im EHS benötigen die Grundlage, um ihre individuellen Emissionsminderungsstrategien genau planen zu können.
EHS-Berechnungen
Das Expertenteam von First Climate berechnete die kostenlose Zuteilung und erstellte die Monitoringkonzepte für Unternehmen in der Pharma-, Chemie- und Energiebranche. Das Unternehmen wurde als einer von mehreren spezialisierten Dienstleistern ausgewählt, um im Auftrag des Schweizer Bundesamtes für Umwelt (BAFU) die Berechnungen durchzuführen, auf deren Basis die kostenlose Zuteilung der Emissionsrechte erfolgt. Bei der Berechnung wurde eine ganze Reihe von Faktoren berücksichtigt. Dazu zählten die Energieerzeugung im Unternehmen, der Energieverbrauch, die Produktionsprozesse des jeweiligen Unternehmens sowie der Brennstoffverbrauch und die jeweils damit einhergehenden Emissionen.
Insgesamt hat das vierköpfige Expertenteam im Rahmen des BAFU-Mandates mehr als 2.000 Arbeitsstunden investiert, einschließlich mehrerer Besuche vor Ort, Berechnungen und Validierungsrunden mit anderen an den Berechnungsverfahren beteiligten Expertenteams.
"Der Prozess an sich erforderte ein hohes Maß an Präzision und Sorgfalt“, erklärte Luzia Bieri, Leiterin der Abteilung Audit und Compliance bei First Climate, die das Berechnungsteam leitete. „Es galt die relevanten Daten zu erheben und zu überprüfen, alle relevanten Berechnungen durchzuführen und sie validieren zu lassen, bevor sie dem BAFU zur finalen Prüfung eingereicht werden konnten. Es war eine herausfordernde und wichtige Arbeit und es ist großartig, Teil dieses wichtigen Prozesses gewesen zu sein.“
Für die aktuelle Handelsperiode sind vorerst alle Arbeiten abgeschlossen, aber die Experten von First Climate werden bis 2024 zur Verfügung stehen, um das BAFU zu unterstützen, falls es Änderungen gibt oder Unternehmen neu am EHS teilnehmen.
Urs Brodmann, Geschäftsführer der First Climate Switzerland AG, verwies auf die generelle Bedeutung des verpflichtenden Emissionshandels und zeigte sich erfreut über den erfolgreichen Abschluss des Projektes:
"Das EHS reguliert den Ausstoß von Treibhausgasen in den emissionsintensivsten Branchen der Schweiz. Die teilnehmenden Unternehmen gehören damit auch zu den wichtigen Akteuren in der Klimadiskussion, die außerdem das Potenzial haben, substanzielle Veränderungen herbeizuführen. Die Berechnungen im Rahmen des EHS sind für die Unternehmen eine wichtige Grundlage, um ermitteln zu können, wie viel CO2 sie tatsächlich ausstoßen, und um ihre Emissionsminderungsmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Als Teil dieses Prozesses sind wir bei First Climate gespannt darauf, wie sich die Unternehmen an der wichtigen Schnittstelle zwischen wirtschaftlicher Aktivität und Klimaschutz jetzt und in Zukunft weiter positionieren werden."
Für weitere Informationen über das Schweizer Emissionshandelssystem (EHS): https://www.admin.ch/gov/de/start.html
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