First Climate berät Projektentwickler Wahu im Rahmen einer ghanaisch–schweizerischen Kooperation
Mit Expertise im Bereich CO2-Management berät First Climate Wahu Mobility, einen in der Hauptstadt Accra ansässigen Klimaschutz-Projektentwickler, der E-Bikes in Ghana herstellt und vertreibt. Im Auftrag der schweizerischen Stiftung KliK, die weltweit Klimaschutzprojekte fördert, unterstützt First Climate das Wahu-Projekt unter anderem dabei, die erforderlichen Regierungs-Genehmigungen für die Umsetzung des Klimaschutzprojekts zu erhalten.
Das Wahu Mobility Project ist ein afrikanisches Startup-Unternehmen, das dem Transportgewerbe sowie Pendlern und Beschäftigten der Gig-Economy in Ghana mit der Bereitstellung von E-Bikes eine erschwingliche, umweltfreundliche Mobilitätslösung bietet. In Ghana ist die Gig-Economy gängige Praxis: Beschäftigte in der Gig-Economy sind selbständige, freiberufliche Arbeitskräfte, die Kurzzeitjobs annehmen. First Climate ist zuständig für die Beratung zur Methodik des Projekts, für die Begleitung des Validierungsprozesses sowie für die Berichterstattung über Ergebnisse, Zusatznutzen und Impact. Während eine Testflotte der E-Bikes bereits in der Hauptstadt Accra im Einsatz ist, plant Wahu den weiteren Aus- und Aufbau seiner E-Bike-Flotte auch in anderen Landesteilen. Die E-Bikes sollen durch den Erlös aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten subventioniert werden und zu ermäßigten Tarifen oder im Rahmen von „Work and Pay“-Modellen erhältlich sein, die für die Endverbraucher erschwinglicher sind. Auf lange Sicht sollen die E-Bikes die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Motorräder auf den Straßen Ghanas ablösen. Es wird erwartet, dass während der gesamten Projektlaufzeit mehr als 800.000 Tonnen CO2 reduziert werden.
Zugang zu nachhaltiger Mobilitätsfreiheit
Laut Ghanas nationalem Treibhausgasinventar für 2021 war der Verkehrssektor die größte Emissionsquelle des Landes und der Motorradverkehr hat dabei einen Anteil von 12,6 %. Umweltfreundliche Antriebsalternativen zum Verbrennermotor sind zumeist zu teuer, als dass sie für einen breiten Einsatz in Frage kommen würden. Aus diesem Grund entwickelte Wahu das vorliegende Klimaschutzprojekt mit der Mission, fossil betriebene Verkehrsmittel durch lokal hergestellte E-Bikes zu ersetzen, die vor allem von Beschäftigten in der Gig-Economy und Flottenbetreibern genutzt werden können. Die E-Bikes von Wahu können bis zu 200 Kilogramm Fracht transportieren und mit einer einzigen Akkuladung bis zu 140 Kilometer weit fahren. „In der dynamischen Gig-Economy von Accra sahen wir die Notwendigkeit, Flottenbetreibern und Zulieferern ein zuverlässiges umweltfreundliches Transportmittel zur Verfügung zu stellen. Der Umstieg auf Elektrofahrräder ist ein wichtiger Beitrag zu einer saubereren, grüneren Zukunft“, erklärt Bernard Ayittah, ESG Manager bei Wahu Mobility.
Im Rahmen des Wahu E-Bike-Mobilitätsprojekts werden bis Ende 2030 mehr als 110.000 Elektrofahrräder in ganz Ghana hergestellt und auf den Markt gebracht. Die hauptsächlich in Accra gefertigten E-Bikes werden Teil eines wachsenden Transportsystems sein, das über eine digitale Benutzeroberfläche verfügt, die es den Fahrerinnen und Fahrern erleichtert, E-Ladestationen zu finden und anzufahren, Wartungsarbeiten zu planen und sich im Stadtgebiet von Accra zurechtzufinden. Das Projekt arbeitet auch mit einem Drittanbieter zusammen, um Ladestationen für erneuerbare Energien, insbesondere Solarenergie, zu installieren und damit das noch primär auf fossilen Brennstoffen basierende nationale Stromnetz zu entlasten. Über die gesamte Projektlaufzeit rechnet Wahu mit der Schaffung von 200 neuen Arbeitsplätzen und der Förderung von mindestens 50.000 Arbeitsplätzen in der Gig-Economy.
Bilaterale Zusammenarbeit bei Klimazielen
Im Rahmen der nationalen Klimaziele fördert die schweizerische Stiftung KliK die Entwicklung von Klimaschutzmaßnahmen in Ghana im Rahmen der staatlichen Zusammenarbeit mit Ghana und erwirbt die daraus resultierenden CO2-Zertifikate, sogenannte International Transferred Mitigation Outcomes (ITMOs). Diese sollen später – im Rahmen der entsprechenden Regelungen des Pariser Klimaschutzabkommens (Artikel 6.2) und der nationalen schweizerischen Klimaverpflichtungen – der Schweiz übertragen werden. Als Projektbetreiber erhält Wahu Mobility von KliK eine ergebnisorientierte Finanzierungshilfe für die durch das Mobilitätsprojekt erzielten Emissionsminderungen.
Die Rolle von First Climate besteht darin, technische Unterstützung bei der Anwendung der Kohlenstoff-Methodik zu leisten, von der Validierung bis hin zur Zertifizierung und Ausschüttung von Zertifikaten. Im Laufe des Prozesses wird First Climate Wahu bei der Durchführung des Zertifizierungsverfahrens unterstützen und den internationalen Transfer der Emissionsminderungs-Zertifikate begleiten. Yves Keller, der die Artikel 6-Aktivitäten von First Climate verantwortet, erklärt: „Das Wahu-Konzept hat das Potenzial, den Pendlerverkehr in Ghana zu verbessern und kann auch in anderen Ländern mit ähnlicher Infrastruktur angewandt werden. Die Finanzierung über CO2-Zertifikate kann durch die Struktur eines Artikel-6-Projekts eine wesentliche Rolle bei der Förderung und Skalierung solchen Maßnahmen spielen. Wir freuen uns darauf, unsere Zusammenarbeit mit Wahu fortzusetzen und das Projekt auf allen Ebenen des CO2-Managements zu unterstützen.“
Das Wahu-Mobilitätsprojekt ist ein weiteres Beispiel für die Unterstützung und Entwicklung von internationalen Nachhaltigkeitsprojekten auf dem afrikanischen Kontinent durch First Climate. Neben der Förderung eines Blue Carbon-Projekts zur Wiederaufforstung von Mangrovenwäldern im Nigerdelta arbeitet First Climate eng mit seinen Partnern von Impact Water und Impact Carbon an Projekten für den sicheren Zugang zu Trinkwasser und effiziente Kochöfen über den ganzen Kontinent hinweg. Seit Januar 2024 ist First Climate außerdem exklusiver Partner für die Vermarktung von CO2-Zertifikaten im Rahmen des Western Kenya Soil Carbon Project und kooperiert dabei mit dem lokalen Projektpartner Soil Carbon Certification Services (SCCS).
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