Kanadisches Joint Venture eröffnet groß angelegte Produktionsstätte für Pflanzenkohle / First Climate ist Partner für das Management und die Vermarktung der CO2-Senkenzertifikate
Nach Erreichen der vollen Produktionskapazität im Jahr 2026 wird die neue CARBONITY-Pflanzenkohle-Produktionsanlage in Port Cartier, Quebec, voraussichtlich die größte ihrer Art in Nordamerika sein und zu den größten Pflanzenkohle-Projekten weltweit zählen, die CO2-Senkenzertifikate erzeugen. Die im Bau befindliche Anlage wurde nun in Anwesenheit von Repräsentantinnen und Repräsentanten der lokalen Regierung in Quebec sowie der Joint-Venture-Partner SUEZ, Airex Energy und Groupe Rémabec offiziell eingeweiht. Für First Climate nahm Nino Berta, Leiter des Technical Removals-Teams, an der Zeremonie teil.
Die Produktion in der CARBONITY-Anlage wird 2024 mit einer jährlichen Erzeugungsleistung von 10.000 Tonnen Pflanzenkohle pro Jahr beginnen. Bis 2026 soll sich diese verdreifachen und zu einer jährlichen Bindung von 75.000 Tonnen CO2 führen. Mit seiner hohen Produktionskapazität wird das Projekt maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des globalen Angebots an CO2-Senkenzertifikaten aus dem Einsatz von Pflanzenkohle haben.
First Climate ist für die Vermarktung der CO2-Senkenzertifikate aus dem Projekt verantwortlich und bietet seinen Kunden dadurch die einzigartige Möglichkeit, in eine zukunftsweisende Klimaschutztechnologie zu investieren.
„Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit First Climate, die auf dem freiwilligen Markt zertifizierte CO2-Senkenzertifikate für unser Projekt verkaufen werden. Wir schätzen, dass durch die Pflanzenkohleproduktion 75.000 Tonnen CO2 pro Jahr gebunden werden. Neben den Vorteilen für die Umwelt wird unser Projekt es Unternehmen ermöglichen, ihre Treibhausgasemissionen effektiv zu managen“, sagt Michel Gagnon, CEO von Airex Energy.
Yves Rannou, Chief Operating Officer Recycling & Recovery, Executive Vice-President von SUEZ, fügt hinzu: „SUEZ wird sein Know-how im Bau und Betrieb von Industrieanlagen nutzen, um den weltweiten Einsatz dieser bahnbrechenden Dekarbonisierungs-Lösung zu ermöglichen.“
Der Klimanutzen von Pflanzenkohle
Mit zunehmender Verfügbarkeit auf dem Markt könnte sich auch die Klimawirkung von Pflanzenkohle weiter erhöhen. Mit ihrer Fähigkeit, Kohlenstoff über Hunderte von Jahren hinweg zu speichern, verfügt Pflanzenkohle über ein enormes Potenzial zur Abschwächung des Klimawandels, was auch in den jüngsten Berichten des Weltklimarats (IPCC) anerkannt wurde. Pflanzenkohle wird im Rahmen eines speziellen Pyrolyseverfahrens hergestellt: Biomasse-Rohstoffe wie Holzreste, Stroh oder Nussschalen werden unter Ausschluss von Sauerstoff erhitzt. Während dieses Prozesses wird der in der Biomasse enthaltene Kohlenstoff dauerhaft in der Pflanzenkohle gebunden. Hochwertige Pflanzenkohle kann einen Anteil von bis zu 85 % hochreinem Kohlenstoff enthalten. Einmal in den Boden oder in langlebige Materialien wie Beton eingebracht, kann Pflanzenkohle den Kohlenstoff langfristig binden und speichern. Darüber hinaus kann sie bis zum Fünffachen ihres Eigengewichts an Wasser und Nährstoffen aufnehmen. Daraus ergeben sich weitere Möglichkeiten für den Einsatz von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft und in Städten, um deren Widerstandsfähigkeit gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen (siehe das Konzept der Schwammstadt).
„Pflanzenkohle kann in vielerlei Hinsicht zur Erreichung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen beitragen. Je nach Anwendung kann der Fokus auf der Verbesserung der Bodenqualität, der Bindung von Schadstoffen oder dem Beitrag zur Schaffung einer Kreislaufwirtschaft liegen“, erklärt Nino Berta, Head of Technical Removal Solutions bei First Climate.
Pioniere im Bereich der CO2-Senken-Technologie
Trotz des großen Potenzials von Pflanzenkohle haben verschiedene Faktoren bisher verhindert, dass sie in großem Maßstab als Instrument zur CO2-Speicherung auf den Markt kommen konnte. Dazu gehören insbesondere die hohen Kosten für die Entwicklung und Umsetzung der Technologie. Als Pionier im Bereich der CO2-Speicherung mit Pflanzenkohle treibt First Climate die Entwicklung der Technologie und die Nutzung des Senkenpotenzials seit 2018 weltweit aktiv voran. Gemeinsam mit den Herstellern von Pflanzenkohle und in Zusammenarbeit mit engagierten Unternehmen engagiert sich First Climate dafür, messbaren Klimanutzen durch die Anwendung fortschrittlicher Techniken zur CO2-Speicherung zu generieren. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen eine wissenschaftlich fundierte Methodik entwickelt, die es ermöglicht, Pflanzenkohle-Projekte als offizielle CO2-Senkenprojekte durch entsprechende Standards und Register zu zertifizieren. Dies sind die Voraussetzungen für zusätzliche Finanzmittel aus dem Verkauf von CO2-Senkenzertifikaten, die erforderlich sind, um Projekte wie CARBONITY finanziell tragfähig zu machen.
In seiner Rolle als Carbon Asset Manager stellt First Climate sicher, dass das Projekt die internationalen Standards für die Bindung von Kohlenstoff erfüllt. Zusätzlich verantwortet First Climate den gesamten Projektzyklus rund um die Erzeugung von CO2-Senkenzertifikaten – von der Registrierung beim relevanten CO2-Standard über das Projektmonitoring, die Berichterstattung und Prüfung durch Dritte bis hin zu Vermarktung, Verkauf und Stilllegung der Zertifikate.
„Dies ist ein großer Schritt sowohl für First Climate als auch für den weltweiten Klimaschutz durch Bindung von CO2“, erklärt Nino Berta. „Das CARBONITY-Projekt zeigt, dass CO2-Zertifikate groß angelegte, langfristige CO2-Senkenprojekte finanziell tragfähig machen können. Dies ist ein entscheidender Aspekt, um die Entwicklung von CO2-Senken voranzutreiben und die internationalen Klimaziele zu erreichen.“
CARBONITY ist ein Joint Venture von:
Airex Energy
Airex Energy ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung von Klimalösungen, das Kunden mit seinem Know-how und seinen Technologien bei der Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks unterstützt. Mit seiner innovativen CarbonFX™-Torrefizierungstechnologie wandelt Airex alle Arten von Biomasse in hochwertige kohlenstoffhaltige Produkte wie Pflanzenkohle um.
Groupe Rémabec
Die 1988 gegründete Groupe Rémabec ist das größte private Forstwirtschaftsunternehmen in Québec und einer der führenden Holzproduzenten der Provinz. Das Unternehmen beschäftigt rund 2.000 Menschen. Groupe Rémabec ist in mehreren Regionen Québecs fest etabliert und gehört zu den wenigen Forstunternehmen seiner Größe, die ihren Hauptsitz im Herzen einer forstwirtschaftlichen Gemeinde, in La Tuque, haben.
SUEZ
SUEZ bietet seit 160 Jahren wichtige Dienstleistungen zum Schutz und zur Verbesserung der Lebensqualität angesichts zunehmender Umweltprobleme. Die Gruppe ermöglicht ihren Kunden den Zugang zu Wasser- und Abfalldienstleistungen durch innovative und verlässliche Lösungen. SUEZ ist in 40 Ländern mit mehr als 44.000 Mitarbeitenden vertreten und ermöglicht es Kunden, innerhalb ihrer gesamten Wertschöpfungskette Mehrwert zu generieren und zur Klimatransformation beizutragen.