Dekarbonisierung
Decarbonization describes processes and measures to reduce or completely prevent the long-term emission of carbon dioxide (CO2) and other greenhouse gases. The goal of decarbonization is to build a carbon-free global economy in the course of the energy transition and minimize the negative effects of man-made climate change.
Decarbonization
Dekarbonisierung beschreibt Prozesse und Maßnahmen, die den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) und anderen Treibhausgasen reduzieren bzw. langfristig gänzlich verhindern. Ziel der Dekarbonisierung ist es, im Zuge der Energiewende eine kohlenstofffreie Weltwirtschaft aufzubauen und damit die negativen Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels auf lange Sicht zu minimieren.
Warum ist die Dekarbonisierung weltweit notwendig?
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen, mit denen die Menschheit heute konfrontiert ist. Die steigenden Temperaturen, der Anstieg des Meeresspiegels, extreme Wetterereignisse und der Verlust der Biodiversität sind nur einige der globalen Auswirkungen. Eine der Hauptursachen dafür sind Treibhausgasemissionen, die hauptsächlich durch die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas entstehen. Die Verringerung und Vermeidung dieser Emissionen ist ein entscheidender Schritt, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Weitere Faktoren, die für die Dekarbonisierung sprechen, sind die Zunahme geopolitischer Risiken sowie steigende Importpreise für Erdöl und Erdgas.
Quellen von Treibhausgasemissionen in der Industrie
Bezogen auf den industriellen Sektor können Treibhausgasemissionen in drei Gruppen oder sogenannte „Scopes“ unterteilt werden:
Scope 1: Direkte energiebedingte Emissionen aus dem Einsatz von Brennstoffen
Scope 2: Indirekte energiebedingte Emissionen aus der vorgelagerten Erzeugung des genutzten Stroms
Scope 3: Indirekte prozessbedingte Emissionen aus dem Einsatz CO2-haltiger Energieträger, die nicht der Energieerzeugung dienen – oder die prozessbedingte Freisetzung anderer Treibhausgase
Um einen großen Teil dieser Treibhausgasemissionen weltweit zu reduzieren, kann die Dekarbonisierung in der energieintensiven Industrie einen wichtigen Beitrag leisten.
Rechtliche Rahmenbedingungen der Dekarbonisierung
Im Rahmen des Klimaabkommens von Paris 2015 haben sich 195 Staaten dazu verpflichtet, die Weltwirtschaft klimafreundlicher zu gestalten. Einer der Kernpunkte ist das sogenannte 1,5-Grad-Ziel, das besagt, dass die vom Menschen verursachte Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit gestoppt werden soll. Hinzu kommt, dass Europa seine Industrie und Wirtschaft bis 2050 klimaneutral umbauen will. Nationale Maßnahmen, wie zum Beispiel der deutsche Kohleausstieg bis 2038, sollen ebenfalls zur Dekarbonisierung und damit zum Klimaschutz beitragen.
Das Klassifizierungssystem „EU-Taxonomie“ soll zudem einen europaweit verbindlichen Standard schaffen, der festlegt, wann Unternehmensaktivitäten als ökologisch nachhaltig zu bewerten sind.
Doch nicht nur energieintensive Industriezweige und produzierende Wirtschaftsunternehmen stehen bei der Dekarbonisierung im Fokus. Auch die Finanzwirtschaft wird in Zukunft dazu verpflichtet sein, die Nachhaltigkeit ihrer Geldanlagen transparent und vergleichbar darzulegen.
Minderungsziele für einzelne Sektoren
In Deutschland schreibt das Klimaschutzgesetz konkrete Minderungsziele für einzelne Wirtschaftsbereiche vor:
Energiewirtschaft: um 77 Prozent
Gebäudesektor: um 68 Prozent
Industrie: um 58 Prozent
Verkehrssektor: um 48 Prozent
Diese Vorgaben zur Dekarbonisierung sind rechtsverbindlich und sollen bis 2030 umgesetzt werden. Als Basis dienen die Treibhausgasemissionen aus dem Jahr 1990.
Allgemeine Maßnahmen zur Dekarbonisierung
Um die Dekarbonisierung voranzutreiben und eine kohlenstoffarme Wirtschaft aufzubauen, müssen Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen zusammenarbeiten. Die folgenden Maßnahmen können dazu beitragen, den Übergang zu einer klimafreundlichen Weltwirtschaft zu beschleunigen:
Politische Unterstützung: Regierungen können Anreize für Unternehmen und Einzelpersonen schaffen, um den Übergang zu erneuerbaren Energien und energieeffizienten Technologien zu beschleunigen.
Technologische Innovation: Technologien wie Pflanzenkohle (engl. "Biochar"), Solarenergie, Windenergie und Wasserkraft können weiter unterstützt werden.
Voluntary Carbon Markets: CO2-Märkte können Unternehmen dazu ermutigen, ihre Emissionen zu reduzieren.
Science-Based Targets: Unternehmen können auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Klimaziele festlegen, damit ihre Emissionsreduktionen zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels beitragen.
Why is global decarbonization necessary?
Climate change is one of the biggest challenges facing humanity today. Rising temperatures, rising sea levels, extreme weather events and loss of biodiversity are just some of the global impacts. One of the main causes is greenhouse gas emissions, mainly from the use of fossil fuels such as coal, oil and gas. Reducing and preventing these emissions is a critical step in addressing climate change. Other factors in favor of decarbonization are the increase in geopolitical risks and rising import prices for oil and natural gas.
Sources of greenhouse gas emissions in industry
In terms of the industrial sector, greenhouse gas emissions can be divided into three groups or "scopes."
Scope 1 direct energy-related emissions from the use of fuels.
Scope 2 indirect energy-related emissions from upstream generation of the electricity used
Scope 3 indirect process-related emissions from the use of CO2-containing energy sources that are not used to generate energy - or the process-related release of other greenhouse gases.
In order to reduce a large proportion of these greenhouse gas emissions globally, decarbonization is important in the energy-intensive steel industry, but also in the transport sector, for example.
Legal framework for decarbonization
Under the 2015 Paris Climate Agreement, 195 countries committed themselves to making the global economy more climate-friendly. One of the key points is the 1.5-degree target which aims to stop global warming at 1.5 degrees Celsius compared to pre-industrial times. In addition, Europe aims to transform its industry and economy to be climate-neutral by 2050. National measures, such as the German coal phase-out by 2038, are also intended to contribute to decarbonization.
The "EU Taxonomy" classification system is also intended to create a binding standard throughout Europe for the assesment of corporate sustainability activities.
But decarbonization is not just focused on energy-intensive industries and manufacturing companies. In the near future, the financial sector will also be required to present the sustainability of its financial investments in a transparent and comparable manner.
Reduction targets for individual sectors
In Germany, the Climate Protection Act prescribes specific reduction targets for individual sectors of the economy:
Energy sector: by 77 percent
Building sector: by 68 percent
Industry: by 58 percent
Transport sector: by 48 percent
These decarbonization targets are legally binding and are to be implemented by 2030. Greenhouse gas emissions from 1990 serve as the basis.
General measures for decarbonization
To advance decarbonization and build a low-carbon economy, governments, businesses, and individuals must work together. The following actions can help accelerate the transition to a low-carbon global economy:
Policy support: Governments can provide incentives for businesses and individuals to accelerate the transition to renewable energy and energy-efficient technologies.
Technological Innovation: Technologies such as plant carbon (biochar), solar energy, wind energy, and hydropower can be supported.
Voluntary Carbon Markets: Carbon markets can encourage companies to reduce their emissions.
Science-Based Targets: Companies can set targets based on scientific conditions so that their emissions reductions fit the 1.5 degree target.